Diese Wohnung im Pariser Viertel Saint Antoine erstreckt sich über 100 m2 und zwei schöne Etagen. Bevor der Wohntraum Wirklichkeit wurde, beherbergten die beiden Stockwerke eine ehemalige Schreinerwerkstatt bzw. einen Lagerraum auf dem Dachboden. Die Verschmelzung der Etagen und die Schaffung einer natürlichen Ganzheit erforderten umfassende Konstruktionsarbeiten. Das Ergebnis ist ein Treppenraum, der die beiden Ebenen unbeschwert miteinander verbindet und dem Erdgeschoss der Wohnung auf attraktivste Weise geometrische Linien in Form von exponierten Treppenstufen verleiht.
Privatwohnung – Saint Antoine, Paris, Frankreich
Innenarchitekt: Heju Studio
Fotograf: Julien Schwartzmann
Kiefer Classic
Stärke: 35 mm. Breite: 200 mm. Länge: 2-5 m
Oberflächenbehandlung: Lauge und weiße Seife
Im Parterre weist der Verlauf durch den offenen Aufenthaltsraum leichte, architektonische Nuancen auf. Ein hell gestrichener Schrank dient einerseits als Raumteiler und markiert andererseits auf diskrete und funktionelle Weise den Eingangsbereich der Wohnung. Um nicht zu viel Platz im rechteckigen Mehrzweckraum einzunehmen, ist die skulpturale Metalltreppe nahezu schwebend über dem Küchenbereich angebracht. Gleichzeitig spielt die Küchentheke unter der Treppe eine außergewöhnliche Rolle, indem sie sich zum Aufenthaltsraum hin erstreckt und einen raffinierten Treppenabsatz bildet.
Die Form der Treppe ist auf das Wesentlichste herunterdestilliert und markiert das Treppenhaus messerscharf, als sei es aus Papier geschnitten. Die grafischen Linien schaffen eine expressive Schlichtheit und markante Ästhetik. Wie aus der Rückwand der Wohnung herausgeschnitten, präsentiert sich ein Regal mit abgerundeten, handgefertigten Formen, die neben ihrer dekorativen Optik die Leidenschaft der Kunden für Handwerk hervorheben. Das Möbelstück betont die poetische Atmosphäre der Wohnung und bildet die Kulisse für den Wohnraum.
Im oberen Stockwerk bilden die seifenbehandelten Böden aus Dinesen Kiefer den geborgenen und hellen Rahmen für zwei Zimmer wie beruhigende Kokons. Der monumentale Schrank aus hellem Holz unterstreicht die spezielle Geometrie des großen Schlafzimmers und verschwindet unter den erhaltenen Deckenbalken der ursprünglichen Architektur. Im Badezimmer sind sämtliche Flächen von wachsbehandeltem Beton bedeckt, der ein weiches, zeitloses Ambiente schafft.
Als i-Tüpfelchen hat sich der Innenarchitekt eine subtile Designlösung für das Gästezimmer ausgedacht – Holz hüllt den Raum ein und verwandelt sich von schwebenden Schreibtischen zu versetzten Regalen, um sich schließlich als Kopfteil des Betts mit Doppelfunktion zu entfalten. Somit bildet das Kopfteil den Über- und Zugang zum zweiten Badezimmer der Wohnung ganz hinten im Raum.
